Wirtschaftlichkeit und Tierwohl: Drei Erfolgsgeschichten
Steigende Anforderungen an Tierwohl und Umweltschutz stellen die heimischen Betriebe teilweise vor große Herausforderungen. Gleichzeitig können diese auch eine Chance sein, den Betrieb weiterzuentwickeln und zukunftsfit zu gestalten. Durch den Fokus auf mehr Tierwohl gelingt es den Bäuerinnen und Bauern, den immer strenger werdenden gesetzlichen Vorschriften und gesellschaftlichen Forderungen gerecht zu werden. Außerdem finden sich meist auch neue Absatzmöglichkeiten und Einkommensquellen.
Regionale Ziegenprodukte ab Hof
So war es beispielsweise bei Johanna und Christian Wallinger vom Fischhof - Das Ziegenparadies aus Salzburg. Das Paar hat 2015 einen neuen Offenlaufstall für seine Ziegenherde gebaut. “Besonders wichtig war uns, den Tieren viel Platz, Licht, frische Luft, einen weichen, warmen und trockenen Untergrund mit Stroh als Einstreu sowie einen ganzjährigen Auslauf zu bieten“, erklären sie. Aus der Ziegenmilch ihrer 120 Tiere und dem Ziegenfleisch produziert die Familie viele Produkte, etwa Topfen, Frischkäse, Weichkäse, Schnittkäse, Jausenwurst, Kochschinken und diverse Fertiggerichte. Immer wieder erhalten die Produkte Auszeichnungen. Sie werden regional via Selbstbedienungsautomat, im Hofladen, auf Märkten, an die Gastronomie und im Einzelhandel verkauft. Christian Wallinger ist zudem leidenschaftlicher Imker und produziert Honig und weitere Bienenprodukte für den Ab-Hof-Verkauf.
Neuer Stall, andere Rinderrasse
Eine große Veränderung stand auch bei Christina und Johannes Trost aus Niederösterreich vor fünf Jahren an, als sie den Kandlhof übernommen haben. "Wir standen vor der Entscheidung: weitermachen oder aufhören und Flächen verpachten? Meinem Mann und mir war ganz schnell klar, dass wir den Betrieb zukunftsfit gestalten und Vieh am Hof weiterhin halten wollen“, erklärt die Betriebsleiterin. Die Trosts entschieden sich, einen Offenlaufstall zu bauen, die Rinderrasse zu wechseln und auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. Das Fleisch ihrer Angusrinder vermarktet Familie Trost im eigenen Hofladen.
Mit Tierschutzpreis ausgezeichnet
Gleichzeitig kann auch eine Vielzahl an Standbeinen zum Erfolg führen. Sabrina Ganzi und Thomas Hollauf vom Biohof Ganzi aus Kärnten halten Masthühner, Schwäbisch-Hällische Landschweine, Duroc-Schweine sowie Kreuzungen
daraus, Pustertaler-Sprinzen-Rinder und Puten. "Alle Tiere haben viel Grünauslauf, die Rinder sind mehr als 200 Tage im Jahr auf der Weide. Den Großteil des Futters bauen wir selber an“, erzählen die Landwirte. In ihrem hofeigenen Schlachtraum werden die Tiere stressfrei geschlachtet. Vermarktet werden Fleisch, Eier und Trockenfleischwaren ab Hof und im Online-Shop. 2019 und 2021 hat der Biohof Ganzi den Tierschutzpreis gewonnen.
Das Webinar Ideenacker #11 "Tierhaltung im Wandel der Zeit - neue Ansätze für Ihren Betrieb“ kann unter https:// meinhof-meinweg.at angesehen werden.
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Podcast mit Rudolf Berger
Welche Trends gibt es in der Tierhaltung? Was sind treibende Faktoren für Fleischverarbeitungsbetriebe? Rudolf Berger, Eigentümer des Unternehmens Berger Schinken in Sieghartskirchen in NÖ, gibt Antworten auf diese Fragen in der sechsten Episode des "Farm Up Talk“-Podcasts. Dieser kann unter https://meinhof-meinweg.at, "Tierhaltung im Wandel - neue Ansätze für Ihren Betrieb“ angehört werden.